Interview für Der Audio Verlag zu "Silbernes Feuer" von Sarah J. Maas

von Ann Vielhaben (Kommentare: 0)

In: Hörbuch, Interviews, Persönliches

Sarah J. Maas magische Welten

Drei Fragen von Der Audio Verlag an mich:

Was fasziniert dich an der Reihe?

Sarah J. Maas beschreibt in "Das Reich der Sieben Höfe" die magischen Welten von Prythian und ihre Charaktere extrem bildlich und arbeitet dabei mit allen Sinneseindrücken.

Die Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen, sie ist ein Feuerwerk der Phantasie mit grandiosen Settings und vielen unvorhersehbaren Twists.

Die Entwicklung der Figuren, die allesamt tiefgründig und äußerst facettenreich gezeichnet sind, stimmlich zu gestalten, macht großen Spaß.

Ich habe mich auch mit den Originaltexten beschäftigt, um die Sprache und den Schreibstil von Sarah J. Maas noch besser einschätzen zu können, und ich bin nach wie vor begeistert.

Im Grunde greift die Autorin alles ganz klar. Sie schreibt mitreißend, gefühlvoll und abwechslungsreich. Ich bilde ab und darf entscheiden, welche Facetten in den Vordergrund treten. Das ist ein ganz toller Prozess und hat mir gerade bei dieser Reihe sowohl in der Vorbereitung als auch im Studio große Freude bereitet.

Diese Geschichte birgt ein wahres Reich an imaginierter und erlebter Wirklichkeit, ist so kurzweilig und phantasievoll geschrieben, dass sie anscheinend nicht nur mich fasziniert hat.

Im jüngsten Band „Silbernes Feuer“ (erschienen bei dtv) habe ich mich mit den expliziten Szenen allerdings schwer getan. Sie sind mir viel zu plastisch beschrieben und meiner Meinung nach überhaupt nicht nötig, im Gegenteil.

Ich habe mich daher auch für eine FSK stark gemacht, wissend, dass auch viele sehr junge Menschen diese Reihe lesen respektive hören, und ich für meine Rezipienten eine Verantwortung trage.

Was die Protagonistin dieses Bandes, Nesta, durchmacht, hat mich auch ganz schön an meine Grenzen gebracht. Durch viele Gespräche vor, während und auch nach der Produktion, sowohl mit meiner Lektorin Kristin Avemark von der Audio Verlag, mit meinem Aufnahmeteam - Regisseurin Kati Schäfer sowie den Tontechnikern Benjamin Ritter und Denis Steinwachs vom Apparat- und auch durch viele private Unterhaltungen bin ich gut zurecht gekommen. Zugegeben, es kommt nicht so häufig vor, dass ich mich solch einem Strudel an widerstreitenden Gefühlen aussetze. Das kostet immens viel Kraft.

 

Welchen Charakter magst du am allerliebsten?

Ich genieße es, wenn ein Autor oder eine Autorin es schafft, einen Charakter vielfältig zu gestalten, wenn eine Figur authentisch und facettenreich angelegt ist, wenn mich seine Persönlichkeit fesselt.

Das gelingt durch feine Nuancen, Witz, durch eine dem Charakter eigene Sprache oder Melodie, durch Rhythmus.

Im „Reich der Sieben Höfe“ gibt es insofern viele, viele Figuren, die sehr nahbar sind und mich in ihren Bann ziehen.

Cover: Frau mit balu-wallendem Ballkleid, von hinten, silberne Blätter fallen um  sie herum

Magst du privat auch Romantasy-Geschichten oder bist du eher der Krimi-Typ?

Alles, was gut geschrieben und vor allem auch gut ins Deutsche übersetzt ist, lese ich gern. Eine Vorliebe habe ich für Abenteuer­geschichten und Gesellschafts­romane, für mythische Stoffe, Kinderliteratur und High Fantasy. Ich lese querbeet, auch Thomas Mann, Gedichte von Goethe und Rilke, Sachbücher, griechische oder nordische Mythologie oder eben alles, bei dem ich unbedingt wissen will wie es weitergeht, bei dem ich so viel Poesie und Rhythmus in der Sprache spüre, dass mich die erzeugten Bilder innehalten lassen.

Ich habe gerade meinen ersten Hörbuch­krimi vorbereitet und mag daran die fein differenzierte Charkter­zeichnung des Bösen. Aber ständig lesen könnte ich dieses Sujet nicht.

Was mich glücklich macht, sind Gedichte, Liedertexte griffbereit zu haben. Da meine Mutter Opern- und Konzert­sängerin war, bin ich mit viel Liedgut aufgewachsen. Vieles davon kann ich rezitieren.

Auch ohne geistigen Input würde ich mit diesem Lied- und Gedichte­schatz lange nicht verarmen.

Aber ich nehme mir auch täglich einige Bissen Le Guin, Sloterdijk oder Thomas Mann vor.

Und ich lasse mir gern vorlesen.

 

Und dies ist die Ankündigung des Titel im Programm­heft des DAV in der Ausgabe Winter 2021/2022:

Verlagsdoppelseite von Produktion "Silbernes Feuer", mit Fotos von Ann Vielhaben und Sarah J. Maas

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